Regionalwahl 2019

DANKE an alle Wählerinnen und Wahler!

Ein riesengroßes Dankeschön sagen wir den Wählerinnen und Wählern im Kreis Esslingen, die sich für uns GRÜNE entschieden haben – auf europäischer Ebene und in der Regionalversammlung.

Vier Regionalrät*innen aus unserem Kreisverband werden mit Ingrid Grischtschenko, André Reichel, Lena Weithofer und Ludger Eltrop in die Regionalversammlung einziehen. Die GRÜNEN sind künftig deren stärkste Fraktion.

Dieses Ergebnis ist ein deutlicher Auftrag dazu, endlich unzusetzen, was die existenzielle Bedeutung des Klimaschutzes verlangt.

 


Ihre Stimme für eine grüne Region

Als einzige Region in Baden-Württemberg verfügt der Verband Region Stuttgart (VRS) über ein direkt gewähltes Parlament. Mit Regional- und Landschaftsplanung sowie Verkehrsplanung und Nahverkehr liegen zwei urgrüne Themenbereiche in der Zuständigkeit der Regionalversammlung.

Wir bitten um Ihre eine Stimme bei der Regionalwahl um für eine Region mit ökologischer Raumplanung, intelligentem öffentlichen Personennahverkehr und nachhaltiger Wirtschaftsförderung kämpfen zu können.

Unser Landkreis wurde in den letzten fünf Jahren von der Fraktionsvorsitzenden Ingrid Grischtschenko (Leinfelden-Echterdingen) und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Prof. Dr. André Reichel (Ostfildern),  im Regionalparlament vertreten. Unser Ziel ist es bei der anstehenden Wahl ein weiteres Mandat hinzuzugewinnen.

Wir möchten Ihnen gerne unsere Kandidatinnen und Kandidaten und unser Regionalwahlprogramm vorstellen.

1. Ingrid Grischtschenko (Leinfelden-Echterdingen) – Fraktionsvorsitzende in der Regionalversammlung und im Gemeinderat von LE; Dipl.-Geografin und Mitarbeiterin Wahlkreisbüro Kretschmann MdL

2. Dr. André Reichel (Ostfildern) – Stellvertretender Fraktionsvorsitzender in der Regionalversammlug; Hochschulprofessor

3. Lena Weithofer (Kirchheim unter Teck);  Politikwissenschaftlerin

4. Dr. Ludger Eltrop (Ostfildern) – Ortsvorstand;  Universit.dozent Energiewissenschaften

5. Sylvia Pilarsky-Grosch (Esslingen) – BUND Landesgeschäftsführerin;

6. Nicolai Boldt (Esslingen) – Kreisvorstand; Student

7. Claudia Himmer (Nürtingen) – Stadträtin;  Diplom-Agrarbiologin

8. Jochen Braunmüller (Nürtingen) – Ortsvorstand;  Informationstechniker

9. Marianne Erdrich-Sommer (Wendlingen) – Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion; Oberstudiendirektorin i.R.

10. Rainer Moritz (Filderstadt) – Kreisrat;  Diplom-Agraringenieur

11. Walburga Duong (Neckartenzlingen) – Gemeinde- und Kreisrätin;  Diplom-Volkswirtin (FH)

12. Uwe Janssen (Leinfelden-Echterdingen) – Kreis- und Ortsvorstand;  Buchhändler i.R.

13. Sabine Bur am Orde-Käß (Kirchheim unter Teck) – Fraktionsvorsitzende im Kirchheimer Gemeinderat

14. Jürgen Menzel (Esslingen) – Kreis- und Gemeinderat;  Diplom-Ing. (FH) Versorgungstechnik

15. Gabriele Probst (Neuhausen a. d. F.) – Fraktionsvorsitzende der IGL im Gemeinderat und Kreisrätin; Hausfrau

16. Klaus Pfeiffer (Wendlingen); Diplom-Ingenieur Elektrotechnik

Regionalwahlprogramm 2019

Es lebt sich gut in der Region Stuttgart.

Städtische Zentren und ein ländlich geprägtes Umland machen ihre Vielfaltund ihren Reiz aus. Die Kulturszene ist lebendig und Menschen aus vielen Ländern finden bei uns Arbeit und Heimat. Dass ein florierender Ballungsraum mit voraussichtlich weiter steigenden Einwohnerzahlen auch Herausforderungen mit sich bringt, ist für jeden spürbar. Wir Grüne teilen die Sorge vieler Menschen, die mit der Luftqualität, der Verkehrssituation und dem Wohnungsangebot unzufrieden sind.

Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass die Regionalversammlung in den Bereichen, in denen sie strategisch handelt – Verkehr, Regionalplanung, Wirtschaftsförderung – den Klimaschutz vorantreibt. Energie muss erneuerbar werden als Mix von Sonne, Wind und Biomasse. Wir haben Vorranggebiete für den Wind ermöglicht, der größte Windpark auf der Alb ist in Betrieb, weitere Investoren sind gefragt. Solar geht noch mehr, die Solarbörse der Region zeigt Potentiale auf. Energieeffizienz, Suffizienz, Kreislaufwirtschaft sind Ziele für die Wirtschaftsförderung.

Wir schauen kritisch auf den Flächenverbrauch.

Die unnötige Versiegelung muss aufhören, wir brauchen offene, gute Böden zum Atmen und für die Landwirtschaft.Die jüngste Bürgerumfrage des Verbandes Region Stuttgart zeigt, dass die Menschen weiteren Flächenverbrauch ablehnen. Damit die Menschen weiterhin mobil sein können, ohne die Umwelt zu belasten oder im Stau zu stehen, brauchen wir attraktive, gut vernetzte Bus- und Bahnverbindungen sowie eine gute Fahrradinfrastruktur. Wir wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne unnötig Flächen zu verbrauchen und setzen dabei auf Innenverdichtung und platzsparende Wohnformen.

Der Verband Region Stuttgart mit seiner direkt gewählten Regionalversammlung besteht nun seit 25 Jahren und hat sich als drittekommunaleEbene neben Gemeinden und Landkreisen vor allem dort bewährt, wo übergreifende Lösungen gefragt sind. Wir Grünen arbeiten auf all diesen Ebenen zusammen, wir tauschen uns aus und suchen – auch im Zusammenspiel mitder grünen Landesebene – gemeinsam nach den richtigen Lösungen, anstatt uns im Nebeneinander und politischen Klein-Klein zu verlieren. Wir werden uns auch in den nächsten fünf Jahren dafür einsetzen, dass die Menschen gut, gesund, gerne und lange hier leben.

1. Regionalplanung

Zu den wichtigsten Aufgaben der Regionalversammlung gehört die Regionalplanung. Mit raumplanerischen Vorgabenwird festgelegt, wo Siedlungsflächen entstehen können, wo Platz ist für die verkehrliche Infrastruktur und in welchen Bereichen Freiflächen nicht angetastet werden dürfen.

Flächenverbrauch stoppen
Wir wollen attraktives, bezahlbares Wohnen und wirtschaftliche Weiterentwicklung vom Verbrauch zusätzlicher Flächen entkoppeln.

Der Wohnungsbedarf in der Region Stuttgart steigt, weil in unserer prosperierenden Region die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu einem entsprechenden Zuzug führt. Gleichzeitig wird der Ruf nach neuen Gewerbegebieten immer lauter. Im Regionalplan sind Flächen für den Wohnungsbau festgelegt. Der Bedarf kann aber gedeckt werden: 2000 Hektar Flächenreserven und Potentiale können noch realisiert werden.

Bei den Standorten für Gewerbeansiedlung ist die Situation ähnlich. Die Planungenmüssen von den Kommunen umgesetzt werden. Wir sind für Siedlungsentwicklung an den dafürvorgesehenen Orten und gegen Wildwuchs in der Fläche. Deshalb ist der Austausch mit den Kommunalvertreter*innenso wichtig.

Auf der Filderebene entsteht durch S21 ein immer höherer Siedlungsdruck. Wir Grüne fordern, dass Siedlungs-und Gewerbeentwicklung so gestaltet werden, dass die hochwertigen Böden und der Naturraum besser geschützt werden. Gemeinsames Planen und Handeln der unterschiedlichen Kommunen ist dabei ein Schlüssel zur Qualität der Entwicklung.

Gebaut wird entlang öffentlicher Nahverkehrsachsen.
Wir wollen neue Wohn-und Gewerbegebiete nur mit öffentlicher Anbindung realisieren.

Noch pendeln die meisten Menschen in der Region im Schnitt 20 km zu ihrem Arbeitsplatz. Verstopfte Straßen, Luftverschmutzung in den Städten, reduzierte Freizeit sind die Folgen. Wir wollen, dass die Wohn-und Gewerbegebietedort gebaut werden, wo die Anbindung an Bus und Bahn gegeben ist und das Arbeits-und Familienleben nicht vom Auto abhängt.

Außerdem wollen wir Maßnahmen unterstützen, die Wohnen und Arbeiten wieder näherzusammenbringen.

Innen- vor Außenentwicklung
Wir wollen die Innenentwicklung stärken für lebenswerte, sozial durchmischte Quartiere.

Die Bereitstellung des notwendigen Wohnraums wird ohne Neubau nicht gelingen. Dazu wollen wir (möglichst) nicht auf die grüne Wiese. Zuerst müssen Baulücken und Entwicklungsmöglichkeiten im Bestand untersucht werden.

Es gibt bereits gelungene Beispiele von Um-und Anbauten, in urbanen Quartieren kann man noch ein oder zwei Etagen aufstocken, auch auf Supermärkte kann man Wohnungen bauen. Leere Gewerbe-und Büroflächen lassen sich zu Wohnungen umnutzen, es mangelt nicht an kreativen Ideen. Deshalb schauen wir bei der Genehmigung von Flächennutzungsplänen besonders genau auf die Baulücken.

Preiswertes Wohnen gelingt nur kompakt.
Wir wollen, dass Menschen ihr Glück in der Region in zukunftsfähigen Wohnformen finden.

Deswegen setzen wir uns für baulich anspruchsvolle, ökologisch sinnvolle und kompakt gestaltete Wohnformen jenseitsdes klassischen Einfamilienhauses ein. Dazu gehören unter anderem flexible Wohnformen, Baugemeinschaften, genossenschaftliches Wohnen und auch kommunaler Wohnungsbau. Dann brauchen wir auch keine Wohnflächen von 46qm/Person mehr.

Wir achten deshalb besonders darauf, dass die Dichtevorgaben des Regionalplanseingehalten werden. Nur bei sparsamem Grundflächenverbrauch können Wohnungen in einem niedrigen Preissegmentent stehen. Das darf nicht auf Kosten ökologischer Standards geschehen.

Auch Gewerbe lässt sich stapeln
Wir wollen, dass auch in Gewerbegebieten Fläche gespart wird.

Viele Gewerbegebiete zeichnen sich aus durch weitläufige Ödnis. Überdimensionierte versiegelte Flächen widersprechen jedem Klimaschutz. Kompakte Bauten sind auch hier gefragt. Durch kluge Mobilitätskonzepte werden Abstellflächen für den Individualverkehr überflüssig. Auf Gründächern können Mitarbeiter*innen die Mittagspause verbringenund angemietete Co-working spacesersetzen die neue Büroetage. Statt doppelter Flächenvorhaltung bei neuen Technologien werden Brachen zwischengenutzt. Daher stellen wir den Bedarf von neuen Gewerbeflächen auf den Prüfstand. Wenn jedoch neue Gewerbegebiete geplant werden, dann möglichst auf neue Weise, nämlich in Kombination mit Wohnungsbau.

Der Freiraum in der Region Stuttgart ist ein hohes Gut
Wir wollen, dass die Menschen sich in der Nähe erholen können.

Wir setzen uns dafür ein, dass Freiräume und Grünzüge für die Naherholung und den Natur-und Artenschutzerhalten bleiben. Dazu gehören auch die wertvollen landwirtschaftlichen Böden in der Region. Deshalb werden wir auch dafür sorgen, dass Eingriff und Ausgleich möglichst räumlich zusammengehören. Mit regionalen Landschaftsparkprojekten wollen wir an ausgewählten Stellen in der Region Orte aufwerten, Flussläufe erlebbar machen oder Erlebnismöglichkeiten für Kinder und Jugendliche schaffen. Qualität ist uns dabei besonders wichtig.

2. Verkehr

Nachhaltige Mobilität – Grüne Ziele erfolgreich umgesetzt

Wo wir leben, arbeiten, Freunde und Familie treffen und unsere Freizeitverbringen, bestimmt unsere Verkehrswege. Für die Sicherung der Lebensqualität in der Region Stuttgart ist eine nachhaltige Mobilität unerlässlich. Darunter verstehen wir Grünen eine umweltfreundliche, klimaschonende, sozial inklusive, barrierefreie und zuverlässige Organisation des Verkehrs. In den letzten Jahren haben wir einige Verbesserungen erreicht: Der 15 Minuten Takt auf der S-Bahn wird bald überall gelten.

Der durchgehende Nachtverkehr am Wochenende wurde eingeführt. Die Fahrgäste des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) werden durch die vonuns Grünen erreichte VVS-Tarifreform deutlich entlastet. Ebenso wurden auf grüne Initiative hin neue Expressbuslinien geschaffen, um weitere schnelle Verbindungen quer durch die Region zu ermöglichen. Beides sind Meilensteine, die von Grünen in der Landesregierung und der kommunalen Ebenen gesetzt wurden.

S-Bahn-Angebot: zuverlässige Takte, dichtere Takte

Für die nächsten 5 Jahre wollen wir unser Augenmerk verstärkt auf den Ausbau der Angebote des ÖPNV legen. Die S-Bahn hat durch die Baustellen von Stuttgart 21, durch jahrelange Vernachlässigung der Netzinfrastruktur durch Bahn und Bund an Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gelitten. Für uns Grüne ist klar: nur eine zuverlässige und pünktliche S-Bahn kann als Rückgrat des Nahverkehrs in der Region die Verkehrswende sichern helfen. Deswegen fordern wir von der Bahn die Einführungen des neuen Zugleitsystems ETCS (European Train Control System) auf der S-Bahn-Stammstrecke und um den neuen Bahnknoten Stuttgart herum. Hier sehen wir insbesondere die Bundesregierung in der Pflicht.

Für die weiter steigenden Fahrgastzahlen müssen dringend mehr Kapazitäten durch die Bildung von Langzügen geschaffen werden, wo dies der Betriebsablauf zulässt. Zunächst muss endlich der ganztägige 15-Minuten-Takt im gesamten S-Bahn-Netz umgesetzt werden. Der Verband Region Stuttgart hat dies bis 2020 beschlossen, es bleiben aber weiterhin Lücken im Netz, vor allem in den Außenbereichen.

Wir wollen in der nächsten Wahlperiode die Weichen stellen, dass möglichst schnell überall die Takte verdichtet werden. Ebenso wollen wir prüfen, welche S-Bahn-Strecken Kapazitätsreserven für einen dichteren Takt als 15 Minuten haben. Darüberhinaus ist und bleibt der durchgehende Nachtverkehr an allen Tagen eine vorrangige Forderung der Grünen in der Region.

Mit der Einführung der Flughafenfrühanbindung sind wir diesem Ziel ein bedeutendes Stück nähergekommen. Nun gilt es die verbleibende Lücke von 1 Uhr bis 4 Uhr zu schließen. Damit die S-Bahn in noch größerem Maße einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, wirken wir gemeinsam mit der DBRegio darauf hin, dass die S-Bahn mit zertifiziertem Ökostrom betrieben werden kann.

S-Bahn: neue Querverbindungen

Um noch mehr Fahrgäste transportieren zu können, müssen wir auch die Querverbindungen stärken. Aus unserer Sicht kann die Schusterbahn zwischen Untertürkheim und Kornwestheim, mit möglichen Verlängerungen in beiden Richtungen, das S-Bahnnetz ganztägig entlasten. Dazu wollen wir die Schusterbahn besser vermarkten und in das S-Bahnnetz integrieren.

Für die Panoramabahn zwischen Nordbahnhof/ Feuerbach und Stuttgart-Vaihingen halten wir ein Gesamtkonzept für dringend nötig. Die Gleise sind schon vorhanden und müssen nicht für viel Geld und in vielen Jahrenneu gebaut werden. Zusammen mit der aktuellen Diskussion um die Verlängerung der S-Bahn von den Fildern ins Neckartal würde so ein tangentiales Dreieck entstehen, das völlig neue und schnelle Schienenverbindungen in der Region Stuttgart ermöglicht, welche die stark befahrene S-Bahn-Stammstrecke in Stuttgart entlasten helfen: von Plochingen nach Ludwigsburg, von Bietigheim und Kirchheim nach Böblingen und zum Flughafen.

Wir sind der Überzeugung: wenn Stuttgart 21 erst 2025 in Betrieb genommen werden kann, bleibt genug Zeit, bei den Schienentangentialen entscheidende Schritte voranzukommen.

Jenseits der Schiene: Regionales Expressbussystem erweitern

Der regionale Expressbus RELEX verbindet umsteigefrei Waiblingen und Esslingen sowie Leonberg und Kirchheim mitdem Flughafen. Neue Busverbindungen lassen sich im Vergleich zu Schienenverkehrsmitteln relativ kostengünstig undzeitnah realisieren. Wir Grünen wollen die RELEX Buslinien besser mit anderen Bussen und den S-Bahnenvertakten und die ganze Woche den Halbstundentakt gewährleisten. Gleichzeitig sollen neue Linien untersucht und realisiert werden auf Strecken, die Kreisgrenzen überschreiten und bisher nicht mit S-Bahnen oder Stadtbahnen bedient werden können. Dazu gehören auch große Gewerbegebiete. Querverbindungen bieten sich an zwischen wichtigen Wirtschaftsräumen wie zu Beispiel aus dem Remstal ins Neckartal, vom Neckartal über die Filder in Richtung Böblingen/Sindelfingen oder zwischen Waiblingen und Ludwigsburg. Die Linie X10 Kirchheim-Flughafen muss bis Vaihingen weitergeführt werden. Es können mit Expressbussen aber auch Gebiete in der Fläche angeschlossenwerden, die von der S-Bahn bislang nicht erreicht werden. Zur Beschleunigung müssen Busspuren und Vorrangschaltungen an Kreuzungen eingerichtet werden.

Jenseits der Schiene: Letzte Meile stärken

Wir wollen darauf hinwirken den Menschen in der Region, die bisher nicht an einen hochwertigen Nahverkehr angeschlossen sind, mit einem regionsweit einheitlichen, flexiblen Rufbussystem (on demand) ein attraktives Angebot für die letzte Meile zu machen. Damit sollen noch mehr Menschen einen schnellen und kostengünstigen Anschluss an das Schienennetz der Region erhalten. Der VRS soll hierfür, in Abstimmung mit den Verbundlandkreisen und der Landeshauptstadt, ein Konzept für ein regionsweit einheitliches, flexibles Rufbussystem erarbeiten und die Integration solcher Angebote in den VVS-Tarif vorantreiben. Ebenso unterstützen wir den Ausbau des RegioRad Netzes in der Region.

Jenseits der Schiene: Verkehrswende heißt auch mehr Fahrradfahren

Immer mehr Menschen entdecken das Fahrradfahren neu: Mit E-Bikes und Pedelecs wird das Fahrrad nicht mehr nur fürFreizeitzwecke genutzt, sondern auch zunehmend für den täglichen Weg zur Arbeit. Als gesundes, kostengünstiges undzuverlässiges Verkehrsmittel hat das Fahrrad gute Chancen, auch in unserer Region in Zukunft 20% des täglichen Verkehrs abzudecken. Wir Grünen wollen diese Chance nutzen und unterstützen daher den Bau von Radschnellwegenin der Region. Ebenso wichtig ist auch, dass Fahrräder sicher und trocken abgestellt werden können. Im Rahmen desregionalen Park&Ride Konzepts wollen wir deshalb auch Radstellplätze in Parkhäusern einrichten. Seit Jahren setzen wir uns für regionsweite gute Beschilderung von Radverbindungen und durchgehende attraktive Radwege ein. Hier sehen wir nach wie vor noch viel Verbesserungsbedarf. Das Fahrrad muss denselben Stellenwert als Verkehrsmittel erhalten wie das Auto oder der ÖPNV.

Verkehr vernetzen und Kräfte bündeln

Immer mehr Menschen sind in der Region Stuttgart unterwegs, die Auslastung von Straßen und ÖPNV ist teilweise schon am Rande des Verkraftbaren. Wir Grünen meinen aber, dass nicht der Neubau von Straßen, wie der Nordostring die Lösung der Probleme schafft. Und auch der Umbau des Schienenknotens durch Stuttgart 21 wird als solches noch keinerlei Vorteile bieten. Hier sind weitere Ausbauten nötig, um einen Effekt für den regionalen Verkehr erzielen zu können (große Wendlinger Kurve, weiteres Gleis zwischen Feuerbach und Zuffenhausen, Anbindung Panoramabahn usw.) Um den notwendigen Ausbau der Kapazitäten und einen möglichst umweltschonenden Verkehr zu erreichen, müssen vielmehr alle Verkehre gut miteinander vernetzt werden. Der steigende Flugverkehr ist dabei ein großes Problem für den Klimaschutz. Deswegen muss Stuttgart 21 nach seiner Fertigstellung tauglich sein für den Deutschlandtakt. Dafür braucht es gute Anschluss-und Umsteigemöglichkeiten für Fern-, Regional-und Nahverkehr. Der zukünftige Halt am Flughafen Stuttgart, für den es weiterhin keine Planfeststellung gibt, muss dies gewährleisten können. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten in der Region an einem Strang ziehen.

Für die Umsetzung des Konzepts für Park&Ride Stationen, für mehr Car-Sharing, für die optimale Anbindung aller Linien und Verbindungen und natürlich auch für den Bau neuer Strecken ist es notwendig, dass alle Kräfte gebündelt werden, um sich jetzt auf umsetzbare und effektive Maßnahmenzu konzentrieren. Gleichzeitig müssen die nächsten Ausbauschritte festgelegt und geplant werden. Nur gemeinsam werden wir die Herausforderung meistern.

Für eine erfolgreiche Verkehrswende müssen Gewohnheiten geändert und auf umwelt-freundliche Verkehrsmittel umgestiegen werden. Meist werden nur bei einem Umzug langjährige Gewohnheiten geändert. Wir möchten Neubürger*innen in der Region Stuttgart beim Umstieg auf den Umweltverbund unterstützen. Dazu möchten wir prüfen, wie es den Landkreisen ermöglicht werden kann, jede*r Neubürger*in eine Monatsfahrkarte für das VVS Netz kostenlos bereitzustellen.Güterverkehr

Eine starke Wirtschaft bedeutet auch viel Güterverkehr.

Auch hier wollen wir einen regionalen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten. Deswegen wollen wir Wirtschaftsförderung und Flächenplanung nur noch im Zusammenspiel mit nachhaltigen Verkehrskonzepten betreiben. Die Logistikzentren in der Region müssen einen stärkeren Beitrag zur Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene leisten. Der Transport von Gütern auf der Straße führt vielerorts zu vollen Straßen und damit verbundenen Belastungen. Darauf mit immer mehr Straßen zu antworten, ist die falsche Antwort. Den Einsatz von Lastenrädern und anderen nachhaltigen Konzepten für den innerstädtischen Warenverkehr und die letzten Meter wollen wir regional fördern.

3. Wirtschaft

Die Region Stuttgart ist eine der wirtschaftsstärksten und innovativsten Regionen in Europa. Damit die Region auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb bestehen kann, muss sie nachhaltiger werden und braucht grüne Lösungen für die globalen Herausforderungen. Kreislaufwirtschaft, Effizienztechnologien und neuen, ressourcenschonenden Produkten gehört die Zukunft!

Klimaschutz sichert zukunftsfähige Arbeitsplätze

Als Region des Fahrzeugbaus müssen wir bei der Investition in neue Antriebstechnologien zur Reduktion der CO2-Emissionen schneller werden. Bereits heute gefährdet der durch die Autoindustrie nur schleppend vorangetriebene Ausbau der E-Mobilität unseren Standort an der Spitze von Innovation, zukünftige Absatzmärkte und damit auch Arbeitsplätze. Wir Grünen setzen uns vor allem für die Weiterentwicklung der Automobilregion zur Mobilitätsregion ein. Intermodale Mobilitätskonzepte, mit denen die verschiedenen Angebote wie ÖPNV, Rad-und Fußverkehr, Car-Sharing und Verleihsysteme umweltfreundlich, intelligent und effizient vernetzt werden. Wir Grünen haben dafür gesorgt, dass diese zukunftsfähigen Konzepte in ersten Ansätzen umgesetzt wurden – nun gilt es den flächendeckenden Ausbau für die gesamte Region Stuttgart voranzutreiben.

Gemeinwohl-Ökonomie und Fairer Verband dienen der Gesellschaft

Auch die Wirtschaft sollte als prägender Teil unserer Gesellschaft dem Wohle aller dienen und sich einer Gemeinwohlbilanzierung öffnen. Ziele wie „Solidarität und Gerechtigkeit“, „Transparenz und Mitentscheidung“, „Menschenwürde“ und „Ökologische Nachhaltigkeit“ bei einem gemeinwohl-orientierten Wirtschaften können mit entsprechend guter Bilanz einen großen Imagegewinn für die einzelnen Unternehmen darstellen.

Auf Antrag der Grünen wurde die Wirtschaftsförderung beauftragt, mit den Netzwerkpartnern Gemeinwohl-Ökonomie bei den Unternehmen der Region aktiv zu fördern. Mit ihrer Einkaufs-und Vergabepraxis nehmen öffentliche Verwaltungen Einfluss auf Produktangebote am Markt und haben aus grüner Sicht Vorbildfunktion. Wir Grünen wollen, dass auch der Verband Region Stuttgart die Voraussetzungen schafft für eine Anerkennung als „Fairtrade Region Stuttgart“.

Kreislaufwirtschaft und Effizienztechnologien schonen die Ressourcen

Auf Initiative von uns Grünen hat die Wirtschaftsregion sich zum Ziel gesetzt, Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Es ist wichtig, in der Produktion entstehende Reststoffe wie z.B. Abwärme wieder einer Nutzung zuzuführen, um so den Energie-und Stoffkreislauf in der Region voranzutreiben. Damit können die Unternehmen dem Klimawandel aktiv begegnen und der Ressourcenknappheit in einer bedeutenden Industrieregion entgegenwirken.Die Zukunft gehört neuen Technologien für Energie-und Materialeffizienz. Für Innovationen sind gut funktionierende regionale Netzwerke bei Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft von großer Bedeutung, die wir Grünen weiter stärken wollen. Energie-und Ressourceneffizienz muss zum Markenzeichen der Region werden. Auch in der Gesundheits-und Wellnessbranche sehen wir weitere Potenziale für mehr Umweltverträglichkeit.

Innovationsfähigkeit der klein-und mittelständischen Unternehmen stärken

Die Wirtschaftsregion Stuttgart ist geprägt von zahlreichen mittelständischen Unternehmen, die im Innovationsgeschehen und bei der Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Region eine zentrale Rolle spielen. Wir Grünen haben mit dafür gesorgt, dass die Wirtschaftsförderung die kleinen und mittel-ständischen Unternehmen in den Mittelpunkt stellt und sie bei der Bewältigung der digitalen Transformationsprozesse unterstützt. Wie aus dem letzten Strukturbericht hervorgeht, bewegen sich die klein-und mittelständischen Unternehmen langsamer hin zur Wirtschaft 4.0 als die großen Unternehmen und sind mit den aktuellen Herausforderungen des Strukturwandels oftmals überfordert.

Wir Grünen wollen daher gerade hier gezielt unterstützen. Dazu gehört auch der jetzt endlich auf den Weg gebrachte Breitbandausbau durch die Wirtschaftsförderung des Verbandes Region Stuttgart, um den kleineren Betrieben im ländlichen Raum gleichberechtigten Zugang zum Netz zu verschaffen.In der Region gibt es zahlreiche Hochschulen und Universitäten, ein Wissenstransfer gerade in kleine und mittlere Unternehmen ist aber oft unzureichend. Wir wollen zu einer stärkeren Vernetzung von Forschungseinrichtungen und Unternehmen beitragen.

Fachkräftegewinnung dem strukturellen Wandel anpassen

Der industrielle Strukturwandel mit dem Rückgang einfacher Fertigungstätigkeiten und einer Zunahme wissensintensiver Dienstleistungstätigkeiten innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes führt zu einem erhöhten Fachkräftebedarf. Wir Grünen setzen uns für Angebote zur Um-und Weiterqualifizierung sowie Anwerbung und Begleitung internationaler Arbeitskräfte ein. Wir brauchen eine Willkommens-und Anerkennungskultur für Menschen mit Migrationshintergrund, die sich mit Schaffung des Welcome-Centers bereits deutlich verbessert hat und von uns Grünen stets gefordert wurde und unterstützt wird.

Europa und die Region gut vernetzen

In Zeiten von zunehmendem Populismus und Nationalismus auf europäischer Ebene kommt dem sinnvollen und notwendigen Austausch mit anderen Regionen in Europa eine neue Bedeutung und Erforderlichkeit hinzu. Wir Grünen wollen, dass die Region engagiert in europäischen Netzwerken wie Metrex mitarbeitet. In Kooperation mit anderen Regionen können neue Impulse gewonnen und Förderprojekte umgesetzt werden. Aktuell konnten die Mobilitätspunkte für eine nachhaltige Region aus europäischen Fördermitteln realisiert werden. Wir setzen uns dafür ein, dass sich auch die Kommunen über die Region mit Europa vernetzen und so von diesem europäischen Austausch profitieren.

Kultur macht die Region vielfältig, lebendig und international

Die KulturRegion mit ihren vielfältigen kulturellen Initiativen hat für uns Grüne einen hohen Stellenwert. Die auch von uns initiierte Neuaufstellung der KulturRegion mit entsprechender finanzieller Förderung ist in jeglicher Hinsicht gelungen und repräsentiert mit ihrer hervorragenden Arbeit innovative Kulturprojekte in der Region, wie zuletzt das Produktionskunst-Festival „Drehmomente“

Auch gibt es in unserer Region eine gut aufgestellte Kreativwirtschaft, Film-und Medienbranche mit vielen Start-ups, für deren Förderung wir Grünen uns stets eingesetzt haben und auch für die Zukunft einsetzen wollen. Das Internationale Trickfilm-Festival sorgt seit Jahren für Internationalität und Imagegewinn in der Region Stuttgart–der Schlossplatz in Stuttgart strahlt stets eine urbane Lebendigkeit aus, die gerade auch junge Menschen aus der Region und der ganzen Welt anzieht.

4. IBA 2027

Die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart –100 Jahre nach der Eröffnung der Weißenhofsiedlung 1927 –ist eine große Chance mit experimentellen, visionären Projekten in unserer Region international bedeutsame Antworten zu finden für die städtebaulichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die in einem partizipativen Prozess mit Akteuren aus Stadt und Region erarbeiteten Leitziele für die IBA entsprechen im Wesentlichen unseren grünen Zielen, die wir in der politischen Arbeit seit vielen Jahren verfolgen:

• Rückgewinnung des öffentlichen Raums

• Nachhaltige Mobilität neu denken,

• Wohnen und arbeiten im sozial inklusiven, barrierefreien, kulturell gemischten Quartier

• Ressourceneffizientes, recyclinggerechtes Bauen auf kleiner Fläche

• Klimaschutz und Klimaanpassung

Wir Grüne werden uns dafür einsetzen, dass diese Ziele der IBA auch konsequent umgesetzt werden. Uns ist wichtig, dass der gesamte IBA-Prozess die Menschen in der ganzen Region bewegt und über die Fachöffentlichkeit hinaus Mitwirkungsformen gefunden werden, die die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen.